Das richtige Zugfahrzeug für Anhänger & Wohnwagen

Mit unseren Tipps werden Sie fündig

Sie möchten sich einen Anhänger oder einen Wohnwagen zulegen oder sind bereits in Besitz eines solchen Hänger, benötigen aber ein neues Zugfahrzeug? Dann ist es wichtig, sich vor dem Autokauf mit Motorleistung, Anhänge- und Stützlast und dem Gesamtgewicht auseinanderzusetzen, um das passende Zugfahrzeug für Ihren Anhänger zu finden. Mit unseren Tipps verraten wir Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines neuen Fahrzeugs achten sollten.

Welchen Motor sollte man wählen?

Hier gilt: Mehr ist mehr. Wenn ein Anhänger gezogen wird, dürfen es auch mal ein paar PS mehr sein. Durch das höhere Gewicht des Gespanns braucht das Fahrzeug mehr Leistung, um zügig beschleunigen zu können. Denn zu langsames beschleunigen kann gefährlich werden. Jeder der schonmal mit einem 75-PS Auto auf der Autobahn bergauf unterwegs war, kann dies bestätigen.

 

Aber nicht nur die Leistung ist ausschlaggebend, sondern auch das Drehmoment. Das Drehmoment ist zuständig für die Schubkraft des Motors und bringt die Motorleistung erst auf die Straße. Da Dieselmotoren meist eine höhere Schubkraft besitzen als Benziner, sind diese hier vorrangig zu empfehlen. Vergleichbare Benziner benötigen mehr Leistung und damit häufig auch mehr Kraftstoff. Jedoch bieten auch neue Benzinmotoren dank Turboaufladung genügend Kraft, um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein.

Um die nötige Leistung zu errechnen, gibt es eine Faustformel:

Gespanngewicht (Gewicht von Fahrzeug und Anhänger) : PS  =  <37 kg/PS

 

Hat man also einen Kombi mit 1.900 kg Gewicht, 110 PS und einen 1.200 kg schweren Anhänger, so erhält man lt. der Rechnung eine Zugkraft von 28,18 kg/PS. Somit ist dieser Kombi für die Fahrt mit dem Anhänger geeignet.

 

Stellt sich noch die Frage, ob Schalter oder Automatik. Hier ist zu sagen, dass ein Automatikgetriebe die wesentlich bequemere Lösung ist. Besonders das Anfahren am Berg ist mit einem Schalter für viele eine Herausforderung, erst recht, wenn noch ein Hänger dranhängt. Mit einem Automatik-Fahrzeug haben Sie hier keine Mühe.

Fazit: Mit einem Automatik-Getriebe ist es komfortabler, jedoch ist auch ein Schalter kein Ausschlusskriterium.


Können Elektrofahrzeuge auch Anhänger ziehen?

Immer mehr Elektroautos finden den Weg auf Deutschlands Straßen. Doch können diese auch einen Wohnanhänger ziehen? Prinzipiell natürlich ja, sofern eine Anhängerkupplung verfügbar ist. Jedoch ist hier darauf zu achten, dass das Fahrzeug über genügend Reichweite verfügt. Ansonsten steht man häufig an der Ladestelle. Da die Reichweiten von aktuell verfügbaren E-Autos noch beschränkt ist, sind diese nur bedingt für eine längere Urlaubsfahrt mit Wohnanhänger geeignet.

 

Alternativ bieten sich hier Mild- oder Plug-In-Hybride an. Dank der Unterstützung des Verbrennungsmotors sind hier größere Reichweiten möglich. Die E-Motoren wirken meist nur als Unterstützung beim Anfahren oder im Stadtverkehr. Für die Fahrten auf der Autobahn schaltet sich der Verbrenner hinzu.


Welcher Antrieb ist am besten geeignet?

Da das Gewicht des Anhängers auf dem Heck des Fahrzeugs lastet, bringt ein Frontantrieb die Leistung nicht mehr richtig auf die Straße. Deshalb ist ein Heckantrieb für die Fahrt mit einem Anhänger besser geeignet. Die Ideallösung ist jedoch ein Allradantrieb, denn dieser verteilt die Kraft gleichmäßig auf alle vier Räder.

Je schwerer der Hänger, desto schwerer das Zugfahrzeug!

Das Gewicht des Zugfahrzeugs ist nicht entscheidend, jedoch sollte auch hier auf die nötige Relation zum Gewicht des Anhängers geachtet werden. Zudem findet man fast keine leichten Kombis mit viel Leistung. Also je schwerer der Anhänger, desto schwerer und kraftvoller sollte das Zugfahrzeug sein.

Je länger das Gespann, desto unsicherer wird es?

Das lässt sich pauschal so nicht sagen, denn hier kommt es auf den Radstand zwischen Vorder- und Hinterachse an. Ein Kombi liegt durch den größeren Abstand zwischen Vorder- und Hinterreifen wesentlich sicherer auf der Straße als ein Kleinwagen. Deshalb ist ein Fahrzeug mit längerem Radstand besser geeignet für die Fahrt mit Hängern ist, als eines mit kurzem Radstand.

 

Darf man alle Anhänger ziehen?

Die Antwort ist klar nein. Nicht jeder Anhänger ist für den normalen Zugbetrieb geeignet. Zudem ist die Zulassung auch abhängig von Gewicht des Hängers sowie des Gespanns. Ebenfalls muss man darauf achten, welchen Führerschein man besitzt. Mit einer einfachen Fahrerlaubnis der Klasse B dürfen Anhänger nur bis zu einer bestimmten Anhängelasst bzw. Gesamtgewicht gezogen werden.


Was ist die Anhängelast?

Um zu erfahren, wie schwer der Anhänger sein darf, sollte man zunächst in die Fahrzeugpapiere blicken. Unter Punkt O.1 findet man die zulässige Anhängelast für gebremste Anhänger (Anhänger mit eigener Auflaufbremse). Im Punkt O.2 wird die Anhängelast für ungebremste Anhänger angegeben. Wichtig ist hier noch, dass man das zulässige Gesamtgewicht des Anhängers beachtet.

 

Ein Beispiel: Beträgt die Anhängelast lt. Fahrzeugpapieren 1.500 kg, darf man einen Anhänger mit einem Leergewicht von 1.200 kg ziehen. Ist der Anhänger mit einem Gesamtgewicht von 2.000 kg zugelassen, dürfen jedoch auch nur 300 kg zugeladen werden, da ansonsten die zulässige Anhängelast überschritten wird.

 

So lässt sich die Zuladung einfach errechnen: zulässige Anhängelast – Leergewicht des Hängers = mögliche Zuladung des Hängers.

Stützlast:

Die Stützlast sagt, wie viel Gewicht bei angekuppelten Hängern auf der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs lasten darf.  Unter Punkt 13 im Fahrzeugschein findet man diese Angabe. Meist liegt der Wert zwischen 50 und 90 Kilo. Die maximale Stützlast darf nicht überschritten werden, sollte aber auch nicht weniger als 4% des tatsächlichen Anhängergewichts bzw. nicht unter 25 kg betragen.

 

Da sich eine hohe Stützlast positiv auf das Fahrverhalten des Gespanns und dessen Stabilität auswirkt, ist es sinnvoll, die Stützlast auszureizen.

Achslast:

Unter Ziffer 8 im Fahrzeugschein lässt sich die zulässige Achslast herauslesen. Diese gibt an, wie viel Gewicht auf den Achsen deines Fahrzeugs oder des Wohnwagens lasten darf. Um später keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, sollte auch hier beim Kauf darauf geachtet werden.

 

So errechnet sich die Achslast:

(Leerer Hänger + Zuladung – Stützlast) : Anzahl der Achsen = Gewicht, welches auf jeder einzelnen Achse lastet

 

Achtung: zur Berechnung muss der Anhänger geradestehen. Zudem müssen alle Angaben genau ermittelt werden.

Gesamtgewicht:

Ausschlaggebend für die Fahrt mit dem Hänger ist oftmals das Gesamtgewicht, denn hier stellt sich die Frage nach dem geeigneten Führerschein. Diese errechnet sich durch Gewicht des Zugfahrzeuges + Gewicht des Wohnwagens. Liegt das Gewicht des Gespanns über 3,5 Tonnen, muss der Zusatzführerschein BE vorliegen. Deshalb sollte man hier immer das Gesamtgewicht des Fahrzeuges sowie das des Anhängers im Blick behalten. Liegt der Wert über den 3.500 kg, drohen je nach Überladung zum Teil scharfe Strafen.


Führerscheinklassen im Überblick:

  • Klasse B: Anhänger bis 750 kg (ungebremst) bzw. auch darüber, wenn die zulässige Gesamtmasse des Gespanns nicht mehr als 3.500 kg (gebremst) beträgt. Wiegt das Zugfahrzeug beispielsweise 2.050 kg, darf ein ungebremster Hänger mit 750 kg (2.800 kg Gesamtmasse) und ein gebremster Anhänger mit bis zu 1.450 kg (3.500 kg Gesamtmasse) gezogen werden.
     
  • Klasse BE: Als Zusatzprüfung zum normalen Pkw-Führerschein kann die Prüfung BE abgelegt werden. Anschließend ist das Ziehen von Anhängern oder Sattelanhängern mit einer Gesamtmasse (nur Hänger) von bis zu 3.500 kg erlaubt.
     
  • Schlüsselziffer B96: Mit Ablegen einer Fahrerschulung kann man sich die sogenannte Schlüsselziffer B96 eintragen lassen. Dies ist keine eigene Führerscheinklasse, sondern ordnet sich der Klasse B unter. Mit der Eintragung ist es erlaubt, ein Gespann aus Pkw und Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse über 750 kg, bei welchen das Gesamtgewicht des Gespanns mehr als 3.500 kg wiegt, zu ziehen. Jedoch darf die Gesamtmasse von Zugfahrzeug und Hänger nicht mehr als 4.250 kg betragen.

Wie viel darf ich im Anhänger zuladen?

Die Zuladung des Hängers lässt sich nirgends herauslesen, jedoch kann man dies ganz einfach berechnen. Ausschlaggebend sind hier das zulässige Gesamtgewicht sowie das Leergewicht des Hängers. Zieht man das Leergewicht vom Gesamtgewicht ab, erhält man die maximale Ladelast. Beispiel: Ein Hänger hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 750 kg und ein Leergewicht von 115 kg, dann darf dieser mit 635 kg beladen werden.

Sie interessieren sich für ein neues Fahrzeug und möchten wissen, ob sich der Pkw für Ihren Anhänger eignet? Unsere Verkäufer in den Autohäusern beraten Sie gerne dazu.

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